In den dunkelsten Tiefen der Nordischen Botschaften in Berlin hat eine neue Ausstellung über nordische Metal-Musik ihre Pforten geöffnet. ‘Der harte Norden – Heavy Metal aus den Nordischen Ländern’ erforscht die kulturellen Wurzeln des Metal in den nordischen Ländern und diskutiert seinen aktuellen Status.
Vom Untergrundphänomen zum Welterfolg. Extreme Metal – Lebensinhalt für die einen, Stirnrunzeln bei den anderen. Metal polarisiert. Ignorieren aber lässt sich dieses Musikgenre nicht, schon gar nicht in den Nordischen Ländern, wo die größten Subgenres Death Metal und Black Metal entstanden sind. Einst Untergrundphänomen, stellt dieser Musikzweig heute eine gigantische Industrie dar und hat in Ausläufern längst den Mainstream und die sogenannte Hochkultur erreicht.
Die Ausstellung “Der harte Norden – Heavy Metal aus den Nordischen Ländern” taucht also ein in die nordische Metalszene – und versprechen, dass es auch (oder gerade) für Laien wirklich spannend wird, ganz unabhängig davon, ob einen diese extreme Musik packt oder nicht. Sie ist ein einflussreiches, sich immer weiterentwickelndes Kulturphänomen mit einer inzwischen rund 40-jährigen Kulturgeschichte.
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30. Juni: Interview und Podiumsdiskussion: ‘Heavy Diversity’
Am 30. Juni gibt es auf der Bühne ein Interview und eine Diskussionsrunde mit der norwegischen Black-Metal-Ikone Gaahl (Leadsänger von Gorgoroth), der dänischen Schlagzeugerin Sara Gacic (Ivy Crown) und dem schwedischen Metal-Allrounder Linnea Olsson (Maggot Heart) zum Thema: Metal – das sind Männer in schwarzen Klamotten, die mit Gleichberechtigung, LGBTQ+ und Vielfalt nicht viel zu tun haben. Oder was?
Das Panel wird von dem Fernsehjournalisten Andreas Krieger moderiert, der für seine Dokumentation “Heavy Metal Saved My Life” (ARD) bekannt ist.
Infos zu “Heavy Diversity” am Freitag, den 30. Juni, findest du hier
Podcast: ‘Der harte Norden – Heavy Metal aus den Nordischen Ländern’
Die Ausstellung wird außerdem von einem Podcast begleitet, der die Frage stellt: Warum entstand Death Metal in Schweden? Warum Black Metal in Norwegen? Was ist das überhaupt? Welche Rolle spielen die finnische Kalevala oder die isländische Natur? Wird Metal auch in Dänemark bald größer als Rock? Warum sieht man im Extreme Metal vor allem Männer? Und warum malen die sich so gern in Leichenoptik an? Warum wurden in Norwegen Kirchen angezündet? Was machen Nachwuchsbands, wenn doch alle Extreme schon durchgespielt wurden? Und warum sind Fans dieser betont düsteren Genres oft so auffällig entspannt und freundlich?
Diese und viele weiteren Fragen beantworten Thomas Alkärr, Journalist, Autor und Chronist des norwegischen Metal; der isländische Festivalveranstalter Árni Thorlákur Gudnason; Anders Bøtter, Radiomoderator und Podcaster aus Dänemark; Ika Johannesson, Journalistin und Autorin eines Buches über die schwedische Metal-Szene, und der Wissenschaftler Toni-Matti Karjalainen, der viel über finnischen Metal geforscht hat. Mit Beiträgen von Wolfram Hanke, Anja Höfer und Raphael Smarzoch.
Der harte Norden – Heavy Metal aus den Nordischen Ländern” wird von Ika Johannesson und den Co-Kuratoren Silje Wergeland und Torgrim Øyre kuratiert und vom Nordischen Ministerrat und der dänischen NEUSTART-Initiative unterstützt.